Nach den Erfahrungen mit dem Blade MCPx und dem zusammengeschusterten HK450 wollte ich unbedingt einen neuen Heli in einer besseren Qualität als sie der HK450 bietet. Bei meiner Suche im Web wurde ich dann auf den Align T-Rex 500E aufmerksam.
Mit diesem Heli hat Align offenbar eine ältere Version des 500ers neu aufgelegt. Der Heli besteht weitgehend aus Kunststoff (inkl. Rotorkopf und Heckrotor) und ist als Super Combo mit allen benötigten Komponenten (außer Akkus und RC-Empfänger) für ca. 400 Euro zu haben. In diesem Set ist allerdings ein Regler enthalten der keinen besonders guten Ruf genießt. Es gibt aber auch eine Robby Roxxy Super Combo für ca. 10-20 Euro (je nach Anbieter) mehr. Darin ist ein Robbe Roxxy 9100-6 Regler enthalten. Dieser Regler ist mit 100 A Dauerlast angegeben und verfügt über einen gut funktionierenden Governor-Modus - also eine echte Drehzahlregelung.
Kurz entschlossen bestellte ich mir eine solche Roxxy Combo. Geliefert wird ein erstaunlich kleines Paket in dem - sauber nach Baugruppen sortiert - alle benötigten Teile enthalten sind. Sogar Fett zur Schmierung des Getriebes und Schrauben-Sicherungslack ist enthalten. Dazu gibt es eine bebilderte englischsprachige Anleitung und eine deutsche Übersetzung (ohne Bilder).
Der Aufbau ging recht zügig voran und nach drei Bastelabenden stand der Heli vor mir. Wow! Ist der groß! Ca. 1 m Rotordurchmesser gegenüber 70 cm beim 450er hören sich nach einem geringen Größenunterschied an. Aber wenn beide Helis nebeneinander stehen, wirkt der 500er sehr viel größer. Voll ausgerüstet wiegt der 500er schließlich auch fast dreimal so viel wie der kleine 450er.
Fliegt er?
Eingestellt nach Anleitung und mit reichlich Expo im Sender ging es dann zum Erstflug. Ich war begeistert. Der 500E lag extrem ruhig in der Luft. Im Gegensatz zu den kleineren Helis hatte ich das Gefühl "ewig" Zeit zu haben um Steuerkorrekturen durchzuführen. Auf Anhieb konnte ich den Heli auf weniger als 1 qm Fläche stabil schweben! Unglaublich wie groß der Unterschied zum 450er ist.
Einzig mit dem Heck hatte ich einige Probleme. Das ließ sich letztlich auf den Umlenkhebel am Heck zurückführen. Die Öffnung in der eine Kugel läuft war einfach zu groß und damit ergab sich relativ viel Spiel in der Heckanlenkung. Ein Alu-Umlenkhebel aus dem Align Ersatzteilprogramm braucht eine deutliche Besserung.
Low-RPM?
In der Folge habe ich dann etliches mit dem Heli experimentiert. Der erste Schritt war die Drehzahl so weit wie möglich zu reduzieren. In den Foren wird immer wieder behauptet, dass der T-Rex 500E deutlich über 2000 rpm braucht um sauber zu fliegen. Bei einer zu geringen Drehzahl soll das Modell wobbeln - also um die Quer- und/oder Längsachse wackeln - und nicht stabil in der Luft liegen. Stimmt! Aber: Das trifft nur zu, wenn man die Drehzahl im Bereich um 2000 rpm hält. Geht man weiter nach unten, stabilisiert sich das Flugverhalten wieder. Nach einigen Versuchen bin ich bei ca. 1450 rpm gelandet. Bei dieser Drehzahl lässt sich der Heli absolut stabil schweben und hat auch noch genug Kraft für einen eher weichen Flugstil. Die geringe Drehzahl wirkt sich dabei sehr positiv auf die Flugzeiten aus. Ich verwende mittlerweile 5-zellige Lipos 5s5000mAh und komme damit auf Flugzeiten von gut 15 Minuten.
Im Gegensatz zu den "moderneren" 500ern von Align ist der Heckrotor beim 500E übrigens kein Problem. Die Heckübersetzung sorgt auch bei geringer Rotordrehzahl noch für genug Druck. Bei den neueren Modellen hat Align leider die Heckübersetzung geändert so dass der Heckrotor bei niedrigen Drehzahlen einfach zu langsam dreht und das Heck damit nicht immer halten kann. In dieser Hinsicht ist der "Plastikheli" den anderen Modellen sogar überlegen.
Stretching
Um die Flugzeit noch weiter zu verlängern habe ich den 500E dann gestreckt. Leider verwendet Align ein Heckrohr mit einem Durchmesser von ca. 16,5 mm. Sowas bekommt man natürlich nirgendwo. Also musste ein 16 mm Alurohr aus dem Baumarkt herhalten das ich mit Kreppband an den entsprechenden Stellen aufgedickt habe. Dazu braucht man einen MXL 612 Zahnriemen der sich in diversen Onlineshops findet. Und natürlich längere Rotorblätter (sonst macht das Ganze ja keinen Sinn). Ich habe mich für 465 mm Spinblades halbsymmetrisch entschieden.
Mit dieser Modifikation fliegt der T-Rex 500E noch stabiler. Man kann nun mit der Drehzahl auch noch etwas herunter gehen. Selbst mit ca. 1200 rpm kann man noch flotten Rundflug betreiben - und für Turns, Rollen und Loopings ist auch noch genug Power vorhanden. Alles natürlich nur, wenn man rund und weich fliegt. Insbesondere mit dem Pitchknüppel muss man gefühlvoll umgehen.
Mit dieser Konfiguration erreiche ich mittlerweile Flugzeiten zwischen 18 und 22 Minuten (je nach Flugstil). Das ist schon sehr, sehr lang und man kämpft gegen Ende des Fluges schon manchmal mit der Konzentration. So lange Flugzeiten kommen aber gerade dem Fluganfänger entgegen (man kann ja zwischendurch kurz landen um durchzuschnaufen) da man mit wenig Akkus viel Trainingszeit erreicht.
Fazit
Der Kauf des T-Rex 500E war für mich eine sehr gute Entscheidung. Er hat meine fliegerischen Fähigkeiten in kurzer Zeit wesentlich verbessert. Mit dem 500E habe ich die ersten sehr weiträumigen Rundflüge gemacht und auch die ersten Loopings und Rollen habe ich mich mit diesem Heli erfolgreich getraut. Das Flugverhalten ist unglaublich stabil und auch von Verschleiß kann ich nach ca. 20 Stunden Motorlaufzeit bisher nichts feststellen. Wenn ich heute nochmal ganz von vorne anfangen würde, würde ich gleich mit einem 500er Heli einsteigen. Diese Heli-Größe ist noch gut bezahlbar. Der Aufpreis gegenüber einer 450er Super Combo liegt nur bei ca. 33% (verglichen mit der T-Rex 450 Sport V2 Super Combo) - wenn man den guten Roxxy Regler berücksichtigt sogar noch weniger. Auch die Ersatzteilpreise sind noch moderat. Und das Flugverhalten ist mit einem kleinen 450er nicht zu vergleichen. Der 500er verkraftet auch mal etwas mehr Wind und liegt insgesamt einfach sehr viel stabiler in der Luft. Außerdem ist die Sichtbarkeit (Lagebeurteilung) auch auf größere Distanzen natürlich sehr viel besser.
Etwas höher sind natürlich die Kosten für die Akkus. Ich fliege mit billigen China-Lipos für ca. 30-35 Euro pro Stück. Beim 450er kostet ein vergleichbarer Akku nur 10 Euro. Dafür sind die Flugzeiten mit dem 500er pro Akku aber auch etwas länger.
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